Was ist 5G? Der Standard 5G einfach erklärt
In den letzten zehn Jahren ist die Nachfrage nach dem Datenvolumen um das 200-Fache angestiegen. Das bestehende Netz stösst mit dieser Datenmenge an seine Grenzen. . Eine zunehmend schlechtere Netzqualität ist die absehbare Folge daraus. Deshalb ist ein Netzausbau unumgänglich. Am effizientesten wird dies mit der Weiterentwicklung des bisherigen Mobilfunkstandards 4G gemacht: mit dem 5G-Standard. 5G wird den neuen Anforderungen an unser Netz mittelfristig gerecht und stellt die geforderte Qualität sicher.
5G einfach erklärt
5G ist die Abkürzung für die 5. Mobilfunkgeneration. Es handelt sich dabei um die Weiterentwicklung des Mobilfunkstandards 4G und bietet eine leistungs- und zukunftsfähige Infrastruktur. Mit dem veränderten Verhalten der Konsument:innen hat sich in den letzten Jahren auch das Mobilfunknetz ständig weiterentwickelt. Hier eine kurze Übersicht der verschiedenen Standards:
2G
Das 2G-Netz wurde 1993 in der Schweiz eingeführt und war das erste digitale Mobilfunknetz. Es basiert auf dem GSM-Standard (Global System for Mobile Communications) und wurde hauptsächlich zur Telefonie benutzt. SMS und Datenübertragung waren zwar möglich, aber nur mit einer Leistung von 9.6 Kbit/s. Weiterführende Technologien wie GPRS, HSCSD und EDGE ermöglichten noch höhere Datenraten innerhalb des 2G-Standards.
3G
2003 folgte in der Schweiz die Einführung des dritten Mobilfunkstandard 3G. Dieser basiert auf dem UMTS-Netz (Universal Mobile Telecommunications System) und ermöglichte eine deutlich höhere Datenübertragungsrate als sein Vorgänger. Dank der Funkzugriffstechnick Wideband CDMA (Code Division Multiple Access) war gleichzeitiges Senden und Empfangen mehrerer Datenströme möglich. Damit war der Grundstein für das mobile Internet gelegt. Die Datenübertragung war zu Beginn mit einer Geschwindigkeit von bis zu 384 Kbit/s möglich. Upgrades namentlich HSDPA und HSUPA, erlaubten Datenraten im tiefen Mbit/s-Bereich.
4G
2012 wurde hierzulande die vierte Generation des Mobilfunknetzes eingeführt. Die Technik basiert zunächst auf der LTE-Technologie (Long Term Evolution) und funktioniert mit der UMTS-Infrastruktur. Später wurde das UMTS-System erweitert und damit LTE+ oder LTE-Advanced eingeführt. Die Übertragungsraten lagen damit neu bei 400 Mbit/s und ermöglichten die Internetnutzung, wie wir sie heute kennen.
5G
2019 wurde die 5G-Technologie erstmals in der Schweiz eingeführt. Im Gegensatz zum bisherigen Standard 4G bringt die neue Technologie folgende Änderungen mit sich:
- Datenübertragungsrate: Die Datenübertragungsgeschwindigkeit ist bei 5G bis zu 100-mal höher als bei 4G. Die höchstmögliche Datenübertragungsrate liegt bei mehreren Gbit/s, das entspricht der Geschwindigkeit von Glasfasernetzen.
- Kapazität: Durch 5G wird die Datenübertragungskapazität in den Mobilfunknetzen deutlich erhöht. Damit können die Mobilfunkanbieter der steigenden Nachfrage an Datenmengen durch ihre Kund:innen gerecht werden.
- Latenz: Die sehr tiefe Reaktionszeit ermöglicht eine Übertragung fast in Echtzeit. Sie ist 30- bis 50-mal kürzer als bei 4G.
- Dichte: Mit 5G können bis zu 100-mal mehr Geräte miteinander vernetzt werden. Das entspricht einer Million Geräte pro km2.
- Netzsteuerung: 5G nutzt die Netzwerkressourcen effizienter.
Drei Jahre nach der Einführung der neuen Technologie nutzen 36% der Schweizer Bevölkerung ein 5G-Gerät
asut, 2022
So funktioniert 5G
5G nutzt die gleichen Frequenzbänder wie bisherige Funktechnologien. Dank der Weiterentwicklungen von Soft- und Hardware, aber auch einem breiteren Spektrum ist 5G effizienter als vorherige Mobilfunktechnologien. Zudem werden bei 5G adaptive Antennen zum ersten Mal breit eingesetzt. Diese senden Signale nicht mehr wie früher in den ganzen versorgten Sektor aus, sondern können ihr Funksignal auf einzelne Geräte gezielt und gerichtet eingrenzen.
5G als neuer Standard in der Schweiz
2019 wurde 5G in der Schweiz eingeführt. Heute hat es sich bereits zum neuen Standard etabliert. Drei Jahre nach der Einführung der neuen Technologie nutzen 36% der Schweizer Bevölkerung ein 5G-Gerät. Konkret sind das über 3.1 Millionen 5G-Geräte und über 7.8 Millionen SIM-Karten, die eine Nutzung von 5G erlauben.
Momentan sind jedoch auch über 3’000 Baugesuche für Mobilfunkanlagen hängig. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat 2021 festgelegt, wie Kantone und Gemeinde adaptive Antennen rechtskonform ausführen können.